Ordination Prim. Univ. Prof. Dr. Johann Auer

 

Bauchumfang versus BMI (Body-Mass-Index)

Der BMI gibt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße an. Er berechnet sich aus dem Körpergewicht (kg) dividiert durch das Quadrat der Körpergröße (m2). Als Indikator für die Körperfettmasse stellt der BMI einen sehr einfach zu bestimmenden Parameter zur Einteilung in Übergewicht (= BMI >25) und Adipositas bzw. Fettleibigkeit (= BMI >30) dar.

Übergewicht und Adipositas sind ein weltweit zunehmendes Problem. Sie erhöhen das Risiko für Erkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, koronare Herzkrankeit und Schlaganfall. Der BMI wird dazu verwendet, um auf eine diesbezügliche Gefährdung und das damit verbundene Gesundheitsrisiko hinzuweisen. Er ist aber nur ein grober Richtwert, weil er z.B. das Geschlecht (Frauen haben tendenziell mehr Körperfett als Männer), das Alter (ältere Menschen haben durchschnittlich mehr Körperfett als junge Erwachsene) bzw. auf die Statur eines Menschen und die individuelle Zusammensetzung des Körpergewichts aus Fett- und Muskelgewebe nicht berücksichtigt. Insbesondere nimmt der BMI auch auf die Fettverteilung nicht Bezug. Doch gerade diese ist wichtig, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für Diabetes zu beurteilen.

Entspricht die Fettverteilung dem sog. Apfeltyp (= abdominelle Adipositas) mit Fettansammlung v.a. an der Bauchhaut, an Rücken und Seiten sowie an den inneren Organen, dann ist dies prognostisch ungünstiger als der Birnentyp (= periphere Adipositas) mit Fettablagerung an Hüften, Gesäß und Oberschenkel.

Das unterschiedliche Gesundheitsrisiko der verschiedenen Fettansammlungen beruht auf deren Stoffwechselaktivität. Man weiß heute, dass Fettgewebe nicht nur ein passiver Fettspeicher ist, sondern dass sich vor allem die Fettzellen im inneren Bauchfett aktiv am Stoffwechsel beteiligen.

Die Messung des Bauchumfanges ist eine indirekte Methode zur Bestimmung des in der Bauchhöhle gelegenen Fettgewebes (=Viszeralfett). Ein erhöhter Bauchumfang (=Taillenumfang) liegt dann vor, wenn der Wert (stehend, etwa 2 cm oberhalb des Nabels ,in leicht ausgeatmetem Zustand , morgens vor dem Frühstück gemessen ) bei Frauen über 80 cm und bei Männer über 94 cm liegt. Er gilt als wichtiger Risikofaktor für das Auftreten von Krankheiten wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Diabetes mellitus. Bei über 88 cm bei Frauen bzw. über 102 cm bei Männern ist das Risiko als deutlich erhöht einzustufen.

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